Thema FIP, ein vielschichtiges Problem

Zur Diagnostik:
Es gibt keine absolut sichere labordiagnostische Methode, mit der man FIP am lebenden Tier nachweisen kann. Die Blutuntersuchung auf FIP bringt leider keine 100%ige Aussage, da es im Darm der Katze harmlose Coronaviren gibt, auf die der Test genauso reagiert wie auf das toedliche FIP-Virus. Da die FIP vor allem in Katzenzuchten gehaeuft auftritt, stellt sie dort ein sehr schwerwiegendes Problem dar. Es ist fast unmoeglich, allgemeine Empfehlungen zu geben, da die zu treffenden Massnahmen von Fall zu Fall variieren.

Zur Impfung:
Wenn man dem renommiertesten Virologen und Katzenexperten, den wir hier in Europa haben, Herrn Prof. Dr. Marian Horzinek, glauben kann, dann schadet die Impfung den Tieren nicht. Dies ist insofern ein Diskussionspunkt, als es sich um einen Lebendimpfstoff handelt. Impfungen mit einem Lebendimpfstoff sind mit dem Restrisiko einer moeglichen Impferkrankung. Nach den bisherigen Erkenntnissen ist die Impfung jedoch in jedem Fall zu empfehlen.

Zur Therapie:
Eine Heilung ist leider bisher nicht moeglich. Erkrankte Tiere koennen allenfalls symptomatisch behandelt werden, stellen aber natuerlich immer auch ein Infektionsrisiko fuer andere Katzen dar.

Allgemeines:
Nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen scheint die Katze leider fuer Virusinfektionen besonders empfaenglich zu sein (FIP, FeLV, FIV, Katzenschnupfenkomplex). Moeglicherweise besitzen unsere heutigen Hauskatzen vielfach eine schwache Immunabwehr. Die Beobachtung, da ß Hautpilzerkrankungen (besonders bei Edelkatzen) und auch Erkrankungen im Bereich der Mundhoehle und der Zaehne in ihrer Haeufigkeit offensichtlich zunehmen, weisen in die gleiche Richtung. Es ist daher wichtig, Katzen ein optimales, moeglichst stressfreies, ihren katzentypischen Eigenarten entsprechendes Umfeld zu bieten und sie optimal zu fuettern. Immunstimulantien und auch Akupunktur koennen das Immunsystem staerken.

Mit freundlicher Genehmigung Dr. Birgit Leopold-Temmler