Moritz von der Muck

Mucki Auch genannt:
Mucki , Tiger, Braten , Schlau-wie-Sau

Das Tier ist natürlich adelig. Obschon die Papiere, die dies belegen konnten, im großen Feuer 1989 mit dem Schloß derer von Muck verbrannt sind, ist dieser Anspruch weithin anerkannt.

Der junge Tiger konnte sich damals in den Wald retten. Dort fand er Pandoras Kiste, die er leider öffnete. Für lange Zeit fristete er ein erbärmliches Dasein. Er saß oft am Waldrand und beobachtete neidisch die Schafe. Sie konnten sich dies grüne Zeug reinstopfen, ohne daß ihnen schlecht wurde.
An einer Scheune konnte er manchmal etwas von dem harten Hundefutter abstauben, das die Bäuerin für den Katzenmob abgestellt hatte. Aber an fünf von sieben Tagen bekam er gar nichts zu beißen. Sein Zahnfleisch verkümmerte und als er sich schon auf sein nahes Ende vorbereitete, kamen junge Leute vorüber, die ihn mitleidig aufnahmen. Sie brachten ihn ins Tierheim.

Die Nachbarn des Autors fanden ihn so niedlich, daß sie ihn gleich mit nach Hause nehmen mußten. Dort hielt er sich am liebsten in den anliegenden Gärten auf. Denn es war doch zu nervig im Haus. Morgens kam eine Frau - die war ja ganz nett - aber die brachte immer so einen kleinen Terrier mit. Und immer wenn der Muck ihm eins auf die Nase gegeben hatte, war sie gar nicht mehr nett und warf ihn 'raus.
Nachmittags war dann der kleine aus dem Kindergarten zurück und hatte Unmengen an tollen Ideen, wozu man einen Kater gebrauchen kann.

Als dann nebenan ein neues Haus hochgezogen war, schaute Muck zu, daß er sich einen neuen Dosenöffner suchte. Einmal hatte er versucht, in ein Küchenfenster zu springen. Aber schon auf dem Sims erwischte ihn eine hysterische Kühlschrankwächterin.

Im September 95, vor dem schweren Winter - machte ein sympathischer Türöffner das Haus auf
und fragte: " willst du nicht 'reinkommen ? ".
Der war in Ordnung und macht dem Braten jetzt immer die Tür auf...


R.i.F.
961220